Das Mittelalter
Kreuzzuege
Das Ende der Kreuzzüge
Das Ende der Kreuzzügein das Heilige Land und all ihren Nachwehen kann man vielleicht im Fall der Feste Rhodos sehen.
Nachdem das Heilige Land verloren war,
und 1453 Konstantinopel, die Feste zum Schutz Europas gegen die Türken, in die Hände Mohammed II (Sultan Mehmet 1451 - 1482) fiel, In der Schlacht um Konstantinopel starb auch der letzte Kaiser Byzanz, Konstantin XII, konzentrierten sich die Türken unter anderem auf Rhodos.
Das vielleicht bekannte Dardanellen-Geschütz wurde extra für den Sturm auf Konstantinopel von Mohammed II vor Ort hergestellt.
Das letzte Bollwerck das noch blieb war die Feste Rhodos, wohin sich die Johanniter zurückgezogen hatten.
Abbildung aus dem 19. Jh, Die Insel Rhodos aus der Vogelperspektive, von Gustav Doré
1480 begann selbiger Mohammed Rhodos zu belagern.
Die Besatzung bestand aus ca. 600 Ordensmitgliedern (Ritter und Bedienstete) so wie 1500 bis 2000 Söldner und Milizen.
Es gab keine Unterstützung von Seiten des Papstes oder der europäischen Herrscher, die waren anderweitig beschäftigt.
Das türkische Heer kam über See mit (unterschiedliche Quellen sprechen von unterschiedlichen Zahlen) 50 bis 160 Schiffen und mit mehr als 70.000 Mann.
Also einem Verhältnis von 1 : 20.
Am 23.05. landeten die Türken, am 24.05. begann der Beschuß der 8 m dicken Befestigungsanlagen und Außenmauern.
Zuerst wurde der St. Nickolaus-Turm zerstört, eine hoch erhobene, gewaltige Gefechtsstellung. Dessen Übereste wurden von den Johannitern dazu genutzt, die bereits stark lädierten und angegriffenen Mauern fast auf ihre doppelte Stärke zu bringen.
Mit dem anhaltendem Beschuss wollte man die Festung sturmreif schießen.
Der Angriff kam von See, Ziel war die Hafenmole.
Abbildung aus dem 19. Jh, Die Sarazenen, von Gustav Doré
Nachdem die Türken an Land waren begegnete Ihnen ein Geschosshagel von Hackenbüchsen, Armbrüsten und Bögen,
Man hatte sie erwartet.
und dann standen dort weniger als 600 Ritter. Der Rückzug der türkischen Streitmacht war eher eine verlustreiche Flucht.
Doch der Beschuss ging weiter, man schätzt, das etwa 1000 Steinkugeln täglich die Festung trafen.
In der Nacht des 18 Juni erfolgte der zweite Sturm durch die Janitscharen.
Doch auch dieser Sturm misslang.
Zeitgenössische Abbildung. Sturm auf die Insel Rhodos
In der dritten Juniwoche lag ein großer Mauerabschnitt in Trümmern. (Gerüchte sprechen von Geschossen mit einem Durchmesser von 2 m)
Der dritte Sturmangriff erfolgte in Form eines Großangriffes am 27. Juni auf eben diesen Mauerabschnitt.
Auf einem Mauerturm prangte bereits die Fahne des Islam.
Doch d'Aubusson, bereits von einem Pfeil schwer verwundet, warf sich mit einem duzend Ritter in genau jene Bresche.
Rund ein duzend Ritter in Ihren Rüstungen, hinter Ihnen drei Bannerträger, die Banner wehten im Wind, traten dem übermächtigem Sturm entgegen.
Was auch immer der Grund war, die Todesverachtung, der Kampfeswille der kleinen Schar Johanniter oder der Eindruck von Stärke,
die Türken wendeten sich und traten den fluchtartigen Rückzug an und wurden bis in ihr Lager verfolgt. Man spricht von 3500 gefallenen Türken, doch Verluste gab es auf beiden Seiten.
Die Türken räumten die Insel,
doch sie kamen wieder, nicht unter Mohammed II, dieser starb im Jahr darauf.
Im Juni 1522, mit 700 Schiffen und 200.000 Mann.
Die Festung war erneuert und verstärkt, die Zahl der Verteidiger ca. 500 Ordensmitglieder und 1500 Söldner und Milizen unter dem Großmeister Phillip Billiers de L' Isle Adam.
Die türkische Artillerie war gewachsen, mehr Geschütze und größere Kaliber eröffneten das Feuer.
Anfang September riss eine unterirdisch vorgebrachte Miene 10 m Mauer fort.
Der darauf folgende Angriff wurde erfolgreich zurückgeschlagen.
Am 24. September erfolgte der Sturm auf die Stadt. Die Bastion Aragon fiel.
Nach vielen Stunden des Kampfes stand der Angriff der Türken
und man warf den Angriff unter großen Verlusten (200 Tote und 200 Schwerverletzte) zurück.
Um Weihnachten (21.12 ?) bot Sultan Selimahn dem Großmeister von Rhodos einen ehrenvollen Frieden und Abzug und versprach sogar Schiffe zu stellen.
Es waren noch 180 Ritter, die in voller Rüstung und hoch zu Pferd Rhodos verliessen.
Die Aufforderung der Franziskaner (Minoriten) an den Papst, angesichts dieser Bedrohung, einen neuen Kreuzzug auszurufen und dafür
von jedem Kloster und jedem seiner Kirchspiele einen Mann abzustellen (was immerhin eine Streitmacht von einer halben Million Mann ergeben hätte)
wurde seitens des Papstes nicht beachtet.
Karl V : "Nichts ging in der Welt glanzvoller verloren wie Rhodos".....
Hieran hatt sich wohl auch der Untergang des Rittertums abgezeichtnet,
ein neues Zeitalter hatte von der Welt Besitz ergriffen...